26.11.2019

Sternfahrt nach Berlin von Tausenden Landwirten unterstützt

Am 26. November fand die von "Land schafft Verbindung" organisierte Sternfahrt nach Berlin statt. Aus allen Regionen Deutschlands, und so auch aus Sachsen, kamen Traktoren, Busse und PKW gefahren, um die Kundgebung am Brandenburger Tor zu hören.

"Land schafft Verbindung" hat vorab eine Medieninformation veröffentlicht, in der sie auf den Punkt, verbraucherfreundlich, offenbart, worum es in der Sternfahrt gehen sollte:

"Wir Landwirte denken in Generationen, nicht in Kampagnen! Wir stehen für Insekten- und Naturschutz, für sauberes Grundwasser und gesunde Lebensmittel. Wir betreiben klimaschonende Landwirtschaft. Wir deutschen Bauern produzieren zu den weltweit höchsten Standards und wir verwehren uns ausdrücklich gegen das negative Bild der Landwirtschaft, das immer wieder in der Öffentlichkeit gezeichnet wird."

Das Agrarpaket der Bundesministerien Landwirtschaft und Umwelt wird von der Bewegung stark kritisiert. Auch der SLB äußerte sich hierzu bereits in einer Stellungnahme vom 18. Oktober auf seiner Webseite.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, und der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd und Umweltbeauftragte des DBV, Eberhart Hartelt, forderten in einer Pressemeldung des DBV die Politik auf, endlich zu handeln: "Landwirtschaft in Deutschland braucht Unterstützung und eine Zukunftsperspektive ohne Überregulierung und Verbotspolitik. Notwendig ist eine grundlegende Überarbeitung des Aktionsprogramms Insektenschutz. Es ist nicht die Frage, ob wir Insektenschutz machen, sondern nur wie: Kooperativer Naturschutz muss der Weg sein. Das heißt Landwirte, Politik und Gesellschaft müssen gemeinsam Lösungen finden, wie sich Natur- und Artenschutz weiter verbessern lassen, unter Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe. Wir wollen den Dialog und wir benötigen konkrete, praxistaugliche Ergebnisse."

Auch Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt bezog in einer Pressemeldung des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft Stellung zu den Bauernprotesten in Berlin:

"Ich verstehe die Verärgerung der Landwirte gut. Man kann es auch Ohnmacht nennen, wenn man erlebt, wie pauschal auf diese Branche eingeprügelt wird. Die Landwirtschaft ist leider zu einem politischen Kampfplatz verkommen: Mit immer neuen Verboten und Richtlinien soll den steigenden Anforderungen an Umweltschutz und Tierwohl nachgekommen werden, während der Handel nicht bereit ist, diesen Einsatz zu honorieren. Gleichzeitig werden die Landwirte an den Pranger gestellt und der gesamte Berufsstand für den Klimawandel und den Rückgang der Artenvielfalt fast allein verantwortlich gemacht.

Die fehlende Akzeptanz der Gesellschaft und die Regulierungswut durch bestimmte Kreise der Politik in Brüssel und Berlin verkennen das verantwortungsbewusste Arbeiten der meisten Landwirte in dem sensiblen Gefüge der Umwelt. Viele Menschen haben kaum noch einen Bezug zur Landwirtschaft und vergessen darum, dass es unsere Landwirte sind, die uns zuverlässig über das ganze Jahr mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen und dafür Tag für Tag auf Feld, Weide oder Stall hart arbeiten. Dazu kommen verträumte Vorstellungen von einer Landwirtschaft früherer Jahrhunderte, die mit den heutigen modernen und leistungsfähigen Betrieben nicht viel gemein hat. Mit diesem Landwirtschaftsbild werden wir keine jungen Leute für einen Beruf in diesem Bereich begeistern können. Wir können nur Vertrauen zu unseren Landwirten und den regionalen Lebensmitteln aufbauen, wenn wir wissen, wie ein Landwirt heute arbeitet!

Unsere Politik in Sachsen ist auf Verbesserungen für die Umwelt auch durch die Landwirtschaft ausgerichtet. Aber wir agieren nicht gegen die Landwirte sondern mit ihnen, nicht mit Verboten und Gängelei sondern mit Innovationen und technischem Fortschritt. In Sachsen ist es gelebte Praxis, mit Landnutzern und Umweltschützern im Dialog erfolgreich Prozesse zu gestalten, sei es bei der Vorbereitung und Anpassung von Förderrichtlinien, der Erarbeitung des Insektenschutzkonzeptes, der Stärkung des Ökolandbaus oder der Nutzung neuer Technologien für Umwelt und Landwirtschaft wie bei unserer Zukunftsinitiative simul+."

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