01.02.2019
SLB gegen überstürzte Revision der Düngeverordnung
Der Sächsische Landesbauernverband hat ebenso wie der Deutsche Bauernverband (DBV) für die Forderungen der EU-Kommission nach einer erneuten Änderung der deutschen Düngeverordnung kein Verständnis. Bereits zur SLB-Klausurtagung Mitte Januar in Limbach-Oberfrohna kritisierte Bauernpräsident Wolfgang Vogel die damals noch offiziöse Information aus Brüssel. "Wir Bauern brauchen die seit Jahren geforderte Verlässlichkeit der Politik auf allen Ebenen und langfristige Planungssicherheit", so Vogel. „Die EU-Kommission muss Deutschland die Chance geben, dass sich das neue Düngerecht auch entfalten kann und darf nicht vorschnell eine erneute Revision der Düngeregelungen erzwingen. Die Kommission ist aufgefordert, die bereits kurzfristig erzielten Wirkungen anzuerkennen und Deutschland eine Umsetzungszeit einzuräumen. Die Bauern in Deutschland arbeiten mit Hochdruck daran, die gestiegenen Anforderungen im Gewässerschutz umzusetzen, haben aber kein Verständnis für das aktuelle Ping-Pong-Spiel zwischen Brüssel und Berlin. Die Glaubwürdigkeit, auch der deutschen Politik ist gefährdet, wenn ohne eine fundierte Bewertung des geltenden Düngerechts und vor der Vorlage des nächsten Nitratberichts 2020 die Grundlagen des Düngerechts erneut geändert werden“, kritisiert DBV-Präsident Rukwied.
Erst im Juni 2017 sei die grundlegende Neufassung der Düngeverordnung und im Januar 2018 die komplett neue Stoffstrombilanzverordnung in Kraft getreten. Dieses umfassende und flächendeckend geltende Regelwerk für den Gewässerschutz werde von den Bauern derzeit in einer großen Kraftanstrengung umgesetzt. Das neue Düngerecht zeige auch bereits Wirkung und führe schon im ersten Düngejahr zu spürbaren Veränderungen in der Tierhaltung, in den Betriebsstrukturen und beim Düngeeinsatz. So geht der Einsatz von stickstoffhaltigen Handelsdüngern und Klärschlamm deutlich zurück und auch die Bestände von Rindern und Schweinen nehmen überproportional ab.
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