14.06.2018
Ostdeutsche Bauernpräsidenten fordern Dürrehilfe
Am 13. Juni 2018 trafen sich die Agrarministerinnen und -minister sowie die Bauernpräsidenten der ostdeutschen Länder zum Thema „Europäische Agrarpolitik“ in Schkeuditz bei Leipzig. Dabei wies DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel, der zugleich auch Vorsitzender des Fachausschusses Getreide ist, auf die zu erwartenden Ertragsausfälle wegen zu geringen bis ausgebliebenen Niederschlägen seit Mitte April in weiten Teilen Deutschlands hin.
„In zahlreichen Regionen, insbesondere auf den leichten, sandigen Standorten mit Bodenwertzahlen unter 45 Bodenpunkte sind erhebliche Schäden durch die lang anhaltende Trockenheit zu verzeichnen. Die nutzbare Feldkapazität als Maß für die Bodenfeuchte hat in vielen Regionen extrem abgenommen. Die Niederschläge der letzten Tage traten regional stark differenziert und zum Teil unwetterartig auf. Eine Ertragswirksamkeit daraus ist kaum noch zu erwarten. Hinzu kommen vereinzelt Schäden durch Abschwemmungen aufgrund extremer Starkniederschläge“, so Vogel. Die diesjährige Witterungslage führt zu einem extrem frühzeitigen Erntebeginn, insbesondere im Norden und Osten der Bundesrepublik. Die Wintergerstenbestände befinden sich auf leichten Standorten bereits in der Notreife. Mindererträge gegenüber dem Vorjahr von 30 - 50 % und vereinzelt bis zum Totalausfall sind besonders bei Wintergerste, Raps, Winterweizen und Sommergetreide die Folge. Auch die Qualitäten werden durch den hohen Schmachtkornanteil und ein geringes Tausendkorngewicht zu Mindererlösen führen. Zusätzlich ist mit Verlusten durch eine unzureichende Futterversorgung der Tierbestände in den betroffenen Regionen zu rechnen. Waren die Erträge beim ersten Schnitt noch zufriedenstellend, so fiel der zweite Schnitt auf dem Grünland in den niederschlagsarmen Gebieten komplett aus. Zudem sind die Pflanzen durch die Trockenheit so geschädigt, dass auch für den dritten Schnitt kaum durchschnittliche Erträge zu erwarten sind. Während sich einige Bundesländer frühzeitig für eine Freigabe der EFA-Bracheflächen zur Futtergewinnung eingesetzt haben wird in anderen noch geprüft. Eine mögliche Alternative des Flächentausches und Anbaus mit Zwischenfrüchten ist nicht geeignet, um das Problem der Futterknappheit in diesen Regionen zu lösen. Dies wird in einigen Regionen den Abbau von Tierbeständen unumgänglich machen. Aufgrund der geschilderten Situation forderten die Bauernpräsidenten die Ministerinnen und Minister auf, sich in der kommenden Agrarministerkonferenz für ein Programm zur nationalen Notstandsbeihilfe der Bundesrepublik Deutschland einzusetzen. Da ein solches Programm der Notifizierung durch Brüssel bedarf, führt jeder weiterer Zeitverzug zu Liquiditätsengpässen in den betroffenen Landwirtschaftsbetrieben. „Bereits mit der Bodenbearbeitung nach der Ernte und der Aussaat des Wintergetreides fallen die Kosten für die Ernte 2019 an. Hier ist schnelle Hilfe die beste Hilfe“, so Vogel.
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